Sprachverständlichkeit im Fernsehen

Der Tatort „Dunkle Zeit“ (17.12.2017) war nicht nur dunkel, sondern für mich auch in großen Teilen unverständlich. Ich konnte einfach die Stimmen nicht richtig hören. Auch das ständige Nachjustieren der Lautstärke und das Drehen an meinen Hörgeräten brachte keine Besserung.

Ein kleines Beschwerdeschreiben an die ARD führte zunächst zur Standardantwort „Die Ohren werden im Alter nicht besser“ (Was ja stimmt.) und „Es gibt ja auch Untertitel“. Beide Antworten waren für mich nicht zufriedenstellend.

Eine zweite Email an den NDR führte mich dann zu einem kompetenten Mitarbeiter, der mir zunächst bestätigte, auch er habe diesen Tatort nicht immer verstehen können. Er gab mir sinnvolle Tipps und legte seiner Email auch die Broschüre „Sprachverständlichkeit im Fernsehen“ von ARD/ZDF bei. Vielen Dank! Vielen Dank auch an den SWR/ARD für die Genehmigung zur Veröffentlichung!

Darin fand ich dann die problematischen Punkte schön aufgelistet wieder. Bekannt ist das Problem also …

1. Die Ohren werden im Alter nicht besser. (Hörgeräte habe ich ja schon)

2. Regie und Dramaturgie wollen spannende Krimis mit viel Tonkulisse. Die Sender könnten wohl etwas mehr auf die Tonqualität der Filme achten, aber es sollen ja spannende Krimis bleiben. Hier wird man also kurzfristig keine Verbesserung erwarten können. Irgendwann werden aber auch die Regisseure und Tonmischer älter und verstehen dann hoffentlich mein (und nicht nur mein) aktuelles Problem. An den sprachbetonten „Center Channel“ von Dolby 5.1. (oder besser) kommt man ohne größere technische Aufrüstung nicht ran.

3. Die Lautsprecher der modernen flachen Fernseher werden nicht klanglich besser, eher optisch dünner und flacher…

Also bleibt einem eigentlich nur eine bessere Lautsprecheranlage. Eine große Stereoanlage habe ich nicht, also musste etwas Neues her. Kopfhörer waren für mich wegen meiner Hörgeräten eher ungeeignet, ich will mich ja nicht von meiner Familie abschotten. Kostenbewusst wie ich bin, klammerte ich Geräte oberhalb 500 Euro aus und landete dann bei der Produktgruppe „Soundbar“. Da ich mir von einem Probehören bei einem Händler nicht viel versprach, die meist jungen Verkäufer verstanden mein Problem nicht, bestellte ich mir eine „Yamaha YAS-105“ für 219 € im Internet. Das Paket kam, die Inbetriebnahme war problemlos und meine Frau und ich waren schon von den ersten Klangproben überzeugt. Etwas Kritik an Yamaha: Die Statuslämpchen und noch mehr die Art ihrer Verwendung ist nicht mehr ganz zeitgemäß.

Die Soundbar bleibt bei uns. Die Integration zu unserer vorhandenen Fernbedienung ist zufriedenstellend. Der nächste Krimiabend ist gerettet. Die Soundbar macht aber auch bei anderen Sendungen das Hören angenehmer. Die Töne sind voller und satter und schmerzen auch bei höherer Lautstärke nicht in den Ohren. Man kann also auf das ständige „Nachregeln“ verzichten.

Eine ganz wichtige Erkenntnis: Man „verlernt“ Hören. Man braucht private Referenzquellen für Verständlichkeit (bei uns die Tagesschau) und Referenzpartner (Frau und Kinder). Dann sollte man negative Veränderungen im eigenen Hörvermögen bemerken und Gegenmaßnahmen ergreifen können.